Kunst, Haus und Hund in Hannover – von Freiheit und Ruhe
Die Ruhe war gar nicht so schlecht.
Zurück in Düsseldorf sehne ich mich nach den weiten Feldern, dem großen Garten und dem Nichts 🏞️. Mit Nichts meine ich die Stille. So still, dass das Vogelgezwitscher schon als ohrenbetäubend gelten könnte.. :D Aber Spaß beiseite, so viele Vögel auf einem Fleck habe ich noch nie zuvor gesehen, obwohl ich vom Land komme.
Ich mag die Vielfalt an Kulturen in der Stadt 🌆, aber manchmal geht es mir auch auf die Nerven. Nie ist es wirklich ruhig. Immer ein Hupen, Musik, das Rauschen der nicht weit entfernten Autobahn.
Aber man kann nicht alles haben. Direkter Anschluss zur Autobahn, zentrale Wohnlage aber bitte Ruhe! Man muss sich schon entscheiden und Prioritäten setzen. Und ich glaube meine Prioritäten ordnen sich gerade neu.
Ich habe die Privatsphäre vermisst, da wir in Kapstadt in einem shared Haus gewohnt hatten. Das heißt, wir haben uns das Haus mit anderen Bewohnern geteilt. Zwar eine Villa mit Haushälterin, aber auch nur ein Schlafzimmer plus Bad für uns ganz alleine, und das fast drei Monate lang. Man kann Glück haben mit den Mitbewohnern oder auch Pech. Wir hatten beides :D.
Aber selbst, wenn man sich mit den Menschen im direkten Umfeld gut versteht, fehlte mir irgendwann ein richtiger Rückzugsort. Man muss auch beachten, dass es nicht empfohlen wird in Kapstadt und an vielen anderen Orten in Südafrika alleine rumzulaufen. Und für mich, die auch gerne mal alleine Orte und Natur entdeckt habe ich mich in meiner Freiheit 🗽 sehr eingeschränkt gefühlt.
Natürlich kann man jetzt auch sagen ich klage auf hohem Niveau. „Du Arme, hast in einer Villa mit Pool, Meerblick und Haushälterin in Kapstadt gewohnt, dir muss es aber schlecht gegangen sein…“
Aber darum geht es hier ja nicht. Es geht um Prioritäten und das Wohlbefinden, welches sich daraus ableitet. Und meine Priorität war eben nach einigen Wochen Privatsphäre und Freiheit. Für mich zählt es auch zu meinen Grundbedürfnissen frei zu sein. Und jedes Mal, wenn ich ins Ausland verreise merke ich wieder, wie froh ich sein kann, in Deutschland zu leben und in Freiheit aufgewachsen zu sein. Da bringt es mir auch nicht viel in einem schönen Haus zu wohnen, mich aber nicht ohne Sorgen alleine dort hinzubewegen, wohin ich möchte.
Dennoch zieht es mich nach einigen Monaten wieder hinaus aus Deutschland in die weite Welt 🗺️, denn die Gewohnheit hat sich wieder manifestiert.
Jetzt bin ich mal wieder total vom eigentlichen Thema abgeschweift...
Also, zuerst war ich total happy wieder in unserer Wohnung zu sein. Aber nachdem ich vor kurzer Zeit drei Wochen lang von Natur und Ruhe umgeben gewohnt hatte, wurde der Drang nach diesem Leben stärker. Ich bin ein sehr sensibler Mensch und habe zurück in der Wohnung in Düsseldorf das Gefühl, ich müsste mich vor der Außenwelt, vor all diesen Geräuschen schützen.
In einem Randgebiet von Hannover haben wir über zwei Wochen auf den Hund und das Haus von weitläufigen Verwandten aufgepasst. Garten und Hund sind viel Arbeit. Aber mir hat es gutgetan, jeden Mittag und Abend mit dem Hund raus zu gehen. Meine Arbeit zu unterbrechen und abends bis es dunkel wird im Garten Federball zu spielen und dem Hund hinterher zu rennen, wenn er mal wieder den Ball geklaut hatte... :D Morgens ist übrigens mein Freund mit dem Hund gegangen, also schön Auslauf für den Kleinen … ich meine den Hund 😉.
Das Hunde 🐕 einem sehr viel Liebe und Leichtigkeit schenken können ist nochmal ein anderes Thema. Ich hatte auf jeden Fall das Gefühl, lange nicht mehr so viel, lang und laut gelacht zu haben, wie in dieser Zeit, obwohl ich sehr viel gearbeitet und auch Stress hatte. Und die fehlende Zeit auf Social-Media, die ich draußen verbrachte, habe ich ganz gewiss nicht vermisst.
Ich habe nicht mehr darüber nachgedacht „soll ich mal rausgehen und mich bewegen… wäre etwas frische Luft nicht gut für mich…“. Den direkten Zugang zum Garten und die direkte Natur inklusive Ruhe vermissen wir.
Mal sehen, wann wir etwas passendes für uns finden... 😊 🏡
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